Karate von A bis Z

Hauptsache Sport!

Sport war und ist eine wichtige und notwendige Sache, gerade in der heutigen Zeit, wo vieles nur noch sitzend erledigt wird. Fitnesscenter erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, Sportvereine schießen aus dem Boden und leben gut, dank zunehmender Mitgliederzahlen. Man muss nur im Trend sein, mit modernsten technischen Sportgeräten, die genau bestimmen, was ich wann und wie lange zu tun habe. Mein Sportprogramm wird computergenau auf meineBedürfnisse zugeschnitten, nicht mehr und nicht weniger habe ich mir und meinem Körper zuzumuten.Selbst der Schulsport geht mit dem Trend der Zeit und bietet neue, modernere Arten des Sportes an.

Hier wird nicht mehr wie in guter alter Zeit am Barren oder Reck geturnt, Flugrolle, Radschlagen oder ein Handstand mit Überschlag werden gar nicht mehr in das Programm aufgenommen, aber gerade diese "Turnvater Jahn- Übungen" verlangen dem Körper Koordination und exaktes Timing ab, Bewegungsabläufe zu erlernen, die nicht "artgerecht" sind, verlangen auch ein bisschen Mut und Überwindung. Ich lerne mit meinem Körper umzugehen, stelle fest, was ich mit ihm tun kann, ich experimentiere und probiere mit nicht angeborenen Bewegungsabläufen.

Der moderne Schulsport, wie oben erwähnt, fördert dieses nur noch bedingt, weil Sportarten wie Hockey oder Fussball angeboten werden, wobei der Körper nur ganz normalen, angeborenen Bewegungsabläufen folgt. Ich absolviere mein Sportprogramm, genau wie an jedem Fitnissgerät, ohne darüber nachdenken zu müssen, rein mechanisch.

Lässt man nun Kinder oder auch Erwachsene einmal eine ganz simple Übung machen, wie z.B. einen Arm vorwärts und einen rückwärts drehen, treten ungeahnte Schwierigkeiten auf, selbst eine einfach Rückwärtsrolle wird zum Problem.
Vielleicht bietet gerade der Karatesport dem Fussball- oder Handballspiel eine gute Alternative, das Ballspiel um den Bewegungsdrang und Spieltrieb zu befriedigen, wo es auch schon einmal sehr laut zugehen kann und der Teamgeist trainiert wird, und auf der anderen Seite der leise und stille Einzelsport, das Karate, wo Konzentration und Koordination im Vordergrund stehen, wo Geist und Körper versucht werden in Einklang zu bringen. Wo bewusst trainiert wird, dass alle vier Extremitäten unterschiedliche Dinge zu erledigen haben, nicht wie beispielsweise beim Laufen Arme und Beine automatisch das richtige Tun.

(Karin Fermer)